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Offener Brief der Eltern von Kindern mit Behinderungen in Hessen

Sehr geehrte Damen und Herren,


14 Jahre nach der Ratifizierung der UN-BRK besucht der Großteil der Schüler*innen mit Behinderungen immer noch das separierende System der Sonder/Förderschule. Der UNFachaussschuss richtet deutliche Worte an Bund und Länder:


„Auch wenn die Segregation von Erwachsenen und Kindern mit Behinderungen wohlwollend und vernünftig erscheinen mag, wird diesen Menschen damit ihre Würde genommen. Inklusion sei das Gegenteil von Segregation" (While segregating adults and children with disabilities could seem benevolent and reasonable, it denied these people their dignity. Inclusion was the antithesis of segregation. Prof. Markus Schefer, UN-Fachausschuss) 


Der Fachausschuss zeigt sich besorgt über die mangelnde vollständige Umsetzung der inklusiven Bildung im gesamten Bildungssystem, die Verbreitung von Sonderschulen und - klassen sowie die verschiedenen Barrieren, mit denen Kinder mit Behinderungen und ihre Familien konfrontiert sind.


Er beklagt


(a) den Mangel an klaren Mechanismen zur Förderung der inklusiven Bildung auf Landes- und kommunaler Ebene;


(b) die Fehlvorstellungen und negative Wahrnehmungen zur inklusiven Bildung bei einigen Exekutivorganen


(c) den Mangel an Barrierefreiheit und Unterbringung in öffentlichen Schulen sowie das Fehlen von barrierefreiem Transport, insbesondere in ländlichen Gebieten.

 

(d) Unzureichende Schulungen für Lehrerinnen und Lehrer sowie das nichtpädagogische Personal zum Recht auf inklusive Bildung sowie zur Entwicklung spezifischer Fähigkeiten und Unterrichtsmethoden


Wir fordern Sie auf, 

 

einen umfassenden Plan zur Beschleunigung des Übergangs von Sonderschulung zu inklusiver Bildung auf Landes- und kommunaler Ebene mit konkreten Zeitplänen, den nötigen Ressourcenzuweisungen und klaren Verantwortlichkeiten für die Umsetzung und Überwachung zu entwickeln; 

 

auf jeder Ebene von Politik und Verwaltung deutlich zu machen, dass die Schaffung inklusiver Strukturen von höchster Bedeutung ist. Der UN-Fachausschuss kritisiert, dass Fehlvorstellungen und negative Wahrnehmungen zur inklusiven Bildung auch in staatlichen Stellen von Bund, Ländern und Kommunen verbreitet sind. Es obliegt Ihrer Verantwortung, diesen Vorurteilen entgegenzutreten und sicherzustellen, dass der Aufbau eines inklusiven Bildungssystems uneingeschränkt unterstützt und gefördert wird; 

 

sicherzustellen, dass Kinder mit Behinderungen Regelschulen besuchen können, einschließlich der Verbesserung der Zugänglichkeit und Anpassung an alle Arten von Behinderungen sowie der Bereitstellung geeigneter Regelungen für den Transport, insbesondere in ländlichen Gebieten; 

 

kontinuierliche Schulungen für Lehrer*innen sowie nicht-pädagogisches Personal zur
inklusiven Bildung auf allen Ebenen sicherzustellen, einschließlich Schulungen in
Gebärdensprache und anderen barrierefreien Formaten von Informationen und
Kommunikation, und ein Überwachungssystem zur Beseitigung aller Formen direkter und
indirekter Diskriminierung gegenüber Kindern mit Behinderungen und ihren Familien zu
entwickeln. (Empfehlungen UN-Fachausschuss).
Bitte handeln Sie endlich, Inklusion ist ein Menschenrecht. Ihre Umsetzung ist Pflicht.
 

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Dorothea Terpitz
1. Vorsitzende Gemeinsam leben Hessen e.V.
 

Für und mit den Initiativen:
Autismus Rhein-Main e.V.
Elterninitiartive Groß-Gerau
Elterninitiartive im Odenwald
Gemeinsam leben Frankfurt e.V.
IGEL-OF e.V
IGEL-WI e.V.
Kasseler Bündnis Inklusion e.V.
Netzwerk Inklusion Hanau/Main-Kinzig-Kreis
Wir DABEI! e.V. 
 

 

Bild zur Meldung: Das Bild zeigt eine Strichzeichnung eines Umschlages, aus dem ein beschriebenes Blatt Papier schaut.

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